Engagement für Menschen und Rechte e.V.
für unversicherte und papierlose Menschen
„Neues schaffen heißt Widerstand leisten.
Widerstand leisten heißt Neues schaffen“
(Stéphane Hessel)
Globale Schätzungen gehen heute davon aus, dass weltweit ca. 40 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen haben auf der Suche nach einem in verschiedener Hinsicht sicheren Lebensort. De facto wird ein Teil dieser Menschen aus unterschiedlichen bürokratischen und aufenthaltsrechtlichen Gründen nicht offiziell registriert sein. Für Deutschland kann man Zahlen zwischen 0,5 bis 1,5 Millionen nicht offiziell gemeldeter Menschen annehmen. Anderson (2003) benennt für München eine Anzahl von 30.000 bis 50.000 so genannter „Papierloser“ oder Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus.
Menschen, die sich in Deutschland „ohne Papiere“ aufhalten, also ohne Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, und ohne Krankenversicherung meiden Arztpraxen und Krankenhäuser, denn sie haben Angst, den Behörden aufzufallen und abgeschoben zu werden.
Allerdings gibt es aber auch deutsche Staatsbürger, die nicht krankenversichert sind. Das sind z.B. Personen, die früher einmal selbständig waren, in finanzielle Schieflage geraten sind und die Kassenbeiträge nicht mehr bezahlen konnten. Manche kehrten wegen anstehender Nachzahlungen nicht in die Gesetzliche Krankenkasse zurück. Manche wollten/konnten sich nicht privat versichern, weil ihnen der monatliche Basistarif zu hoch ist. Obwohl seit der Gesundheitsreform 2007 eine Versicherungspflicht besteht, waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 196.000 Deutsche nicht krankenversichert.
Auch hier in der Region leben „Papierlose“ und Menschen ohne eine Krankenversicherung, die eine niedrigschwellige, medizinische Behandlungseinrichtung benötigen. Die Einrichtung soll die Akut-und Notversorgung, in der Regel im Rahmen allgemeinmedizinischer Grundversorgung für Papierlose und Nichtversicherte anbieten. Durch Zusammenarbeit mit Facharztpraxen und Krankenhäusern können Patientinnen und Patienten bei Bedarf weitervermittelt werden.
Dieser Ansatz beruht allerdings auf dem Engagement der behandelnden Ärztinnen und Ärzte und deren Bereitschaft weitgehend auf Entgelt zu verzichten. Für die darüber hinaus entstehen Kosten, z.B. Materialien, Medikamentenzahlungen, … werden aber Spendenmittel benötigt. Die Ärzte, die sich im Raum Bocholt für die Versorgung bereit erklärt haben, behandeln die Menschen in ihren Praxen. Es steht aber auch ein Raum in der Kreuzstraße 20 in Bocholt zur Verfügung, der für die jeweiligen Sprechzeiten eingerichtet ist.
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